Deutsche Airlines seit 1955
Am 1. April 1955 nahm die Lufthansa den Linienflugverkehr zwischen Hamburg und München auf. Deutschland hatte seine Lufthoheit wiedererlangt. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde eine Anzahl von Fluggesellschaften gegründet. Einige mit klangvollem Namen, aber kurzem Bestand. Nachfolgend habe ich versucht einige Daten zusammenzutragen. In der Auflistung sind die heute operierenden Airlines hell hinterlegt. (Stand 2.2005)

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NFD Nürnberger Flugdienst   ex-lc:NS/NFD   ex-cs:FLAMINGO
1975-1993 Nürnberg  
ATR 42
Werbekarte der ehemaligen NFD
1980 nahm die NFD die Linienverbindung Nürnberg-Paris im Charterflug mit festen Abflugzeiten auf. Das Ergebnis des Konzeptes war zufriedenstellend, so dass bereits 1983 das Streckennetz auf Verbindungen nach Amsterdam, Hannover, Mailand und Paris erweitert wurde. Die NFD wuchs kontinuierlich, so dass neben den vorhandenen Fairchild-Swearingen SA 226 1986 die ersten ATR 42 angeschafft wurden. 1991 wurden die Mehrheitsanteile der NFD an A. Knauff, der auch Mehrheitsgesellschafter der Dortmunder RFG ist, verkauft. Die Fusion der beiden Gesellschaften führte 1993 zur Gründung der EUROWINGS.

NORDSEEFLUG
1967-1968 Hamburg  
Die NORDSEEFLUG erhielt ihre Betriebsgenehmigung als Charterfluggesellschaft 1987. Mit einer DC 3 wurden Flüge zwischen Hamburg und Sylt sowie Frankfurt und Sylt durchgeführt. 1968 stellte NORDSEEFLUG den Flugbetrieb ein. Die Gesellschaft wurde an die Gründer der ATLANTIS Fluggesellschaft verkauft.

OLT Ostfriesische Lufttransport GmbH   lc:OL/OLT   cs: OLTRA
1958 Emden/Bremen www.olt.de
Saab 340
Saab 340 der OLT am 22.10.00 in Dortmund
OLT wurde 1958 als Ostfriesische Lufttaxi GmbH gegründet. OLT gehört damit zu den ältesten Fluggesellschaften Deutschlands. Ursprünglich widmete man sich ausschließlich dem Seebäderdienst, heute führt man daneben auch europaweite Charterflüge und innerdeutschen Regionalflug durch. Im Bereich der Seebäderdienste arbeitet man heute eng mit den Schwesterfirmen FLN Frisia Luftverkehr und OFR Ostsee Flug Rügen zusammen. Ein Teil der Flotte wird in der Farbgebung der ROA Roland Air Bremen, operated bei OLT, betrieben.
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PANINTERNATIONAL
1968-1971 München  
BAC OneEleven
Werbekarte der ehemaligen Paninternational
Die PANINTERNATIONAL war die Gründung des Münchener Reiseveranstalters Paneuropa. Die ursprünglich geplante Namensgebung PANAIR mußte aufgrund der Namensähnlichkeit zu PAN AM verworfen werden. Der Flugbetrieb wurde 1970 aufgenommen. Mit neuen BAC One Eleven wurde Urlaubscharter für den eigenen Reiseveranstalter Paneuropa aber auch andere Anbieter durchgeführt. 1971 versuchte man auch im Ferntourismus mit zwei von American Airlines übernommenen B 707-100 tätig zu werden. Das Wachstum kam zu schnell. Nach kleineren technischen Problemen kam 1971 die Katastrophe. Eine BAC One-Eleven der PANINTERNATIONAL mußte kurz nach dem Start in Hamburg wegen brennender Triebwerke notlanden. 21 Menschen kamen dabei ums Leben. Ursache für den Triebwerksbrand war ein Fehler bei der Betankung. Nachdem namhafte Reiseveranstalter die Verträge kündigten, mußte PANINTERNATIONAL Ende 1971 den Flugbetrieb einstellen. Die Gesellschaft ging in Konkurs.

PrivatAir   lc: PTG  cs: PRIVARJET
2003 Düsseldorf www.privatair.com
Saab 340
A319 der Privatair am 10.8.2003 in Düsseldorf
Die seit 2003 in Düsseldorf ansässige PRIVAT AIR GmbH ist ein Tochterunternehmen der schweizer PRIVAT AIR S.A. Sie betreibt in 2004 vier A 319 mit Deutscher Kennung. Seit Juni 2003 bedient die Gesellschaft in Kooperation mit der LUFTHANSA mit zwei 48-sitzigen A 319 LR die Transatlantik-Strecken Düsseldorf-Chicago und München-New York/Newark.
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RATIOFLUG   ex-lc: RAT   ex-cs: BATMAN
1982-1992 Frankfurt  
Das Luftfahrtunternehmen RATIOFLUG wurde 1982 gegründet. Die Flotte des Unternehmens wurde mit Beginn der 90er Jahre mit Turboprops vom Typ Fokker F27 Friendship deutlich erweitert. 1997 wurde ein Airbus A300B2 beschafft, der mit markanter blau-weißer Farbgebung im Urlaubscharter eingesetzt wurde. Die Gesellschaft ging 1998 in Konkurs. Der Airbus A300 war noch einige Zeit in Düsseldorf abgestellt, bis seine Nase abgetrennt wurde und das Cockpit als Flugsimulator Verwendung fand.

RAS Flug   ex-lc: RW/RLD   ex-cs: RHEINLAND
1973-2002 Düsseldorf/Mönchengladbach  
Shorts 360
Shorts 360 der RAS am 21.1.2001 in Düsseldorf
Die RAS Flug (früher RAS Rheinland Air Service) betrieb Regionalflugverkehr und auch Zubringerflüge für LTU. Zeitweilig befand sich die Gesellschaft im Eigentum der LTU wurde aber wieder verkauft. Anfänglich mit Shorts 360 operierend, wurden zuletzt zwei ATR 42 eingesetzt. RAS Flug stellte im März 2002 den Flugbetrieb ein und meldete Insolvenz an.
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RFG Regionalflug GmbH   ex-lc:VG/RFG   ex-cs: RFG
1976-1993 Dortmund  

ATR 42
Werbekarte der ehemaligen RFG
Die RFG wurde als AERO-WEST gegründet und führte Seebäderflüge durch. Ab 1998 wurden die ersten Linienflüge auf der Strecke Dortmund-München durchgeführt. Die Gesellschaft, die seit 1982 den Namen RFG Reise- und Industrieflug GmbH führte, expandierte. 1987 wurde erstmals ein Turboprop vom Typ ATR 42 eingesetzt und noch vor der Fusion mit der NFG wurden sechs ATR 72-210 geordert. Nach der Fusion mit der NFG ging die RFG in der EUROWINGS Luftverkehrs AG auf.

SAARLAND AIRLINES
1992-1993 Düsseldorf  
Die SAARLAND AIRLINES AG nahm im April 1992 mit geleasten B 737 den Flugbetrieb auf. Geflogen wurde Touristikcharter in den Mittelmeerraum. Noch im selben Jahr wurde die HAMBURG AIRLINES übernommen. Im Folgejahr kamen weitere Maschinen, zwei Airbus A 320 zur Flotte. Der expansive Kurs setzte sich fort als man Mitte 1993 den Touristik Direktvermarkter MP Travel Line übernahm. Mit der Pleite von MP Travel ging auch SAARLAND AIRLINES Ende 1993 in Konkurs.

SAT Special Air Transport
1978-1986 Köln/Bonn  
Die SAT Fluggesellschaft nahm 1978 den Flugbetrieb mit einer Fokker F.27 auf. 1979 wurden drei Sud-Aviation Caravelle von der Düsseldorfer LTU übernommen. Die Maschinen flogen anfangs in der alten Farbgebung mit der Aufschrift SAT. Erst Mitte 1980 erhielten sie ihre grün-weiße Farbgebung. 1985 wurden zwei der Caravelle durch B727 ersetzt. SAT wurde 1986 in GERMANIA umbenannt.

SÜDWESTFLUG GmbH
1966-1968 Baden-Baden  
Die SÜDWESTFLUG GmbH war die Gründung einer Gesellschaft für Auslandsbesitz. Mit einer DC-6B wurden Kunden zu ihren Bauvorhaben im europäischen Ausland geflogen. Daneben wurde die Maschine im Urlaubscharter eingesetzt. Nach einem Eigentümerwechsel wurde die SÜDWESTFLUG 1968 in GERMANAIR umbenannt. Die DC 6 flog noch einige Zeit dort.

SÜDFLUG INTERNATIONAL
1952-1967 Stuttgart  
Die Stuttgarter Chartergesellschaft SÜDFLUG gewann ab Mitte der 60er Jahre an Bedeutung als man durch den Kauf von fünf DC-7C der KLM und zwei DC-8-32 der Swissair stark expandierte. Die Reiseveranstalter Scharnow und Touropa wurden Gesellschafter. Die Expansion ging nicht ohne Probleme. So gab es Verzögerungen bei der Übernahme der Swissair DC-8. 1967 flog die Gesellschaft Verluste ein. 1968 erwarb die Lufthansa den zur damaligen Zeit größten Konkurrenten ihrer Chartertochter CONDOR und verschmolz die Gesellschaften. Die SÜDFLUG fungierte noch Jahre später als Betriebsgesellschaft der CONDOR.

TEMPELHOF EXPRESS   ex-lc: FC/SBY   ex-cs: BRANDY
1998-2001 Berlin-Tempelhof  

Dornier 328
Werbekarte der ehemaligen Tempelhof Express
Die Fluggesellschaft TEMPELHOF EXPRESS betrieb mit einer Dornier 328 Regionalflug von Berlin zu anderen deutschen Geschäftszentren wie z. B. München. Der Flugbetrieb wurde im September 2001 eingestellt. Die Dornier 328 D-CATS der TEMPELHOF EXPRESS ging an OLT.

TRANSAVIA
1958-1959 Düsseldorf  
Die TRANSAVIA enstand aus dem Düsseldorfer Flugunternehmen Karl Herfurtner. Der Flugbetrieb wurde nicht lange durchgeführt.

WDL Aviation   lc: WDL   cs: WDL
1991 Köln-Bonn www.wdl-aviation.de
Saab 340
BAe 146 der WDL 22.8.2004 in Köln/Bonn
Die WDL Aviation geht zurück auf die 1955 gegründete Gesellschaft Westdeutsche Luftwerbung Flugdienst. Die WDL beschäftigte sich mit Luftwerbung führte bald aber auch Charterflugverkehr durch. Neben dem Frachtflug ist die Gesellschaft heute mit drei BAe 146 im Passagiercharter tätig.
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